Nikon Objektive an Astro Kamera anschließen

Für die Wide field Astrofotografie eignen sich die meisten klassischen Teleskope nur bedingt, da mit deren meist großen Brennweite nur verhältnismäßig kleine Himmelsabschnitte abgebildet werden können. Um seine Nikon Objektive an einer dedizierten Astro Kamera zu verwenden, sollte man ein paar Punkte beachten, die wir uns in diesem Beitrag ansehen.

Equipment

Ein direkter Anschluss der Objektive an eine Astro Kamera ist leider nicht möglich, der Bajonett Verschluss ist nicht direkt mit den gängigen Kamera Anschlüssen kompatibel. Daher benötigt man einen Adapter. In meinem Fall verwende ich eine ASI 1600 MM Pro mit ZWO Filterrad.

Um hier ein Objektiv befestigen zu können, benötigt man folgenden Adapter:

ZWO NIKON Objektivadapter für ZWO Filterräder und Astrokameras

nikon-objektivadapter

Damit ist es noch nicht ganz getan. Im Gegensatz zum Teleskop hat weder die Astrokamera noch das Objektiv eine geeignete Aufnahme für eine Losmandy/Vixen Schiene oder eine Aufnahme für eine Fotostativ Halterung. Auch hier hat ZWO eine praktische Lösung anzubieten:

ZWO Fotostativadapter für gekühlte ASI Kameras 78mm

zwo-kameraadapter

Der Adapter ist sehr robust und hält meine ASI 1600 bombenfest. Es gibt ihn aktuell in drei größen: 78mm, 86mm und 90mm.

Die Kamera wird also direkt mit dem Filterrad, dann dem Adapter und dem Objektiv zusammengeschraubt. Das ganze wird dann mit dem Fotostativadapter entweder direkt oder auf eine Zwischenplatte geschraubt und auf die Montierung gebracht:

nikon-astrokamera

Wie man sehen kann ist rechts auf der Losmandy Schiene noch viel Platz, ich nutze ihn für ein Guidescope oder Parallel mit einer DSLR Kamera.

Blende offen halten

Je nach Objektiv ist die Blende ohne angeschaltete DSLR ganz offen oder ganz geschlossen. Für die Wide Field Astrofotografie bevorzugen wir natürlich eine weit offene Blene (also eine möglicht kleine Blendenzahl).

offene-vs-geschlossene-blende
Links: geschlossene Blende – die meisten Nikon Objektive sind ohne Kamera geschlossen. Blendenzahl hier zb: F22
Rechts: Blende wird händisch offen gehalten. Dadurch kann viel mehr Licht zum Sensor gelangen. Blendenzahl hier F1.8

 

Bei den Nikon Objektiven gibt es zwei verschiedene Arten:

  1. Blende ist ohne angeschlossene Kamera offen -> kann direkt verwendet werden
  2. Blende ist ohne angeschlossene Kamera geschlossen -> muss manuell offen gehalten werden

Für den zweiten Fall gibt es wiederum zwei Möglichkeiten: Manche Objektive behalten die Blende in der Stellung, in der sie von der eingeschalteten Kamera abmontiert werden. Ist das nicht der Fall, benötigt man eine manuelle Lösung.

Ich habe mir ein Gummiband gesucht, dass von der Dicke her genau zwischen angeschraubten Adapter (siehe unten) und dem Blendenhebel passt. Wird dieser nun zurück gedrückt, hält das Gummiband den Hebel in der offenen Position. Danach muss das Gummiband aber so „verstaut“ werden, dass es nicht in den Lichtweg zwischen Objektiv und Kamera gelangen kann.

Blendenhebel-mit-Adapter
Links: Gummiband klemmt den Blendenhebel in offener Position Rechts: Nachdem der Objektivadapter montiert wurde, muss das Gummiband gut verstaut werden, damit es nicht in den Strahlengang gerät.

 

Ich habe von einem Adapter gehört, der auch den Blendenhebel offen halten soll, habe einen solchen in allen mir bekannten Shops aber nicht gefunden.

Hier mein aktuelles Widefield Astrofoto Setup – nicht sichtbar ist das 50mm Guidescope. Natürlich wirkt die EQ6-R etwas überdimensioniert, aber eine zu große Montierung gibt es ja bekanntlich nicht.

widefield-astrofoto-setup

 

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